Mit den Edelsteinen erschließt uns die Erde ihre prächtigsten Schätze
Unvergessliche Diamanten, blutrote Rubine, intensiv grüne Smaragde und tiefblaue Saphire, dazu Aquamarine in den Farben des Ozeans, purpurviolette Amethyste, goldgelbe Zitrine, Turmaline in allen Farben des Spektrums, blauviolette Tansanite, cognacfarbene Topase und viele andere.
Seit Jahrhunderten erfreuen sich die Menschen an ihren Farben, ihrer Klarheit, und ihre Seltenheit begründet ihren Wert. Oft zierten Edelsteine sakrale Objekte wie Tabernakel, Reliquienschreine, Monstranzen, aber auch weltliche Kronen und Kelche. Begegnet man solchen mittelalterlichen Edelsteinen in Museen oder Kunstausstellungen, ist man oft erstaunt, wie wenig Glanz, Leben oder Farbe sie ausstrahlen. Zwar wurde schon damals bei vielen Edelsteinen die Farbe oder die Reinheit verstärkt. Achate wurden dank ihrer Porosität von ihrem natürlichen Graubraun zu intensiv blauen, roten oder grünen Steinen gefärbt, natürliche Risse in Smaragden mit Öl gefüllt und damit fast unsichtbar gemacht. Gewisse Edelsteine wurden mit Spiegeln oder farbigen Plättchen unterlegt oder hinten hohl ausgeschliffen, um sie aufzuhellen. Immer wieder verbesserten und verfeinerten die Menschen die Methoden, oder sie erfanden neue Techniken, um die von Natur aus nicht ganz perfekten Edelsteine zu verschönern. So wie Holz gebeizt, reine Seide gefärbt oder Haut zu Leder wird, braucht es oft auch bei Edelsteinen die Unterstützung des Menschen. Er schleift die von Natur aus unförmigen Edelsteine so, dass ihre innere Brillanz, ihr Farbenspiel und ihr Feuer für alle Augen sicht- und bewunderbar werden. Seit Jahrhunderten haben Edelsteinschleifer experimentiert, und noch immer werden neue, noch raffiniertere Schliffe entwickelt. Doch oft genügt ein perfekter Schliff alleine nicht. Hier möchten wir Ihnen die Besonderheiten der bekanntesten Edelsteine vorstellen, Sie aber auch über Verbesserungsmethoden und Manipulationen an den Edelsteinen informieren.
Diamant – Gott der Edelsteine
Die härteste natürliche Materie unserer Erde übt seit Jahrtausenden eine ganz besondere Faszination auf die Menschen aus. Seine Unvergänglichkeit macht den Diamanten zum Symbol für Beständigkeit, Zuneigung und Liebe. Perfekte Schliffe verleihen ihm seine unvergleichliche Brillanz, sein Feuer und sein Funkeln. Wird er rund und mit 57 Facetten versehen, nennt man ihn Brillant. Am kostbarsten und wertvollsten sind völlig farblose Diamanten, welche frei von inneren Merkmalen sind. Natürliche Einschlüsse mindern wohl den Wert, doch sind diese gleichzeitig Echtheitsmerkmale, gewissermaßen ein natürliches Zertifikat!
Größere und dunkle Einschlüsse können die Brillanz mindern. Mit Laser können solchen Einschlüsse angebohrt und dann chemisch aufgelöst werden. Die haarfeinen Hohlkanäle werden manchmal mit Silicon gefüllt und sind dann fast gleich lichtbrechend wie Diamanten. Dieselbe Behandlung wird auch bei oberflächlichen Risschen angewandt. Wohl erscheinen dem Auge lasergebohrte und rissgefüllte Diamanten besser, auf alle Fälle muss Ihnen dies klar und deutlich mitgeteilt werden, denn solcherart behandelte Diamanten sind deshalb viel weniger wert. Völlig farblose oder intensiv naturfarbene Diamanten von Gelb über Braun bis Rosa und Blau sind außerordentlich selten und erzielen deshalb auch Spitzenpreise. Doch auch die Diamantenfarbe kann künstlich durch Bestrahlung und anschließendes Erhitzen verändert werden. Künstlich bestrahlte Diamanten sind meistens gelb, blau oder seltener rosa und viel preisgünstiger, weshalb es zwingend ist, dass Sie dies als Käufer wissen.
Rubin – König der Edelsteine
Lebendig und energiegeladen leuchtet der Rubin in den verschiedenen Nuancen der HerzLebensfarbe ROT.
Am begehrtesten ist das „Taubenblutrot“ – ein tiefes, reines Rot mit einem Stich ins Bläuliche. Diese Rubine gelten als die wertvollsten Steine überhaupt. Der Rubin ist als vollendeter, großer Stein heute seltener als ein lupenreiner Diamant. Die Farbgebung des Rubins wird durch Spuren von Chrom hervorgerufen. Die Farbintensität feiner Rubine ist wie glühende Kohlen, vielleicht die intensivste Farbsubstanz, die unsere Vorfahren je sahen. Es ist deshalb kein Wunder, dass sie diesem Feuer, das immerwährend brannte, ohne sich zu verzehren, magische Kräfte zuschrieben. Der Rubin gilt als Symbol für Macht, Tapferkeit und Würde, als Stein des Lebens und Bewahrer der Liebe. Die berühmtesten Fundorte feiner Rubine liegen in Burma (heute Myanmar), Siam (heute Thailand) und Sri Lanka.
Nur ganz wenige Rubine sind von Natur aus intensiv gleichmäßig rot und klar. Deshalb ist es seit Jahrhunderten üblich, dass bereits in den Ländern ihres Vorkommens durch kontrolliertes Erhitzen Farbe und Klarheit verbessert werden. Anders sieht es bei weniger wertvollen Rubinen aus: Sie weisen oberflächliche, winzige Risschen und kleine Grübchen auf, die beim Erhitzen mit einer glasartigen Substanz ausgefüllt werden. Diese Behandlung muss klar deklariert werden.
Saphir – Edelstein des Himmels
BLAU, die Farbe der Lebensquelle Wasser, ist die beliebteste Variante des Saphirs. Vom zarten Himmelblau über das meistgeschätzte, leuchtende Kornblumenblau, bis hin zum wertvollen, tiefen Kaschmirblau beeindruckt der Saphir durch sein kräftiges Eigenleben.
Diese Lebendigkeit sowie seine enorme Leuchtkraft machen den Saphir auch zum begehrtesten Schmuckstein.
Er vervollständigt neben dem farblosen, als reinweiß bezeichneten Diamanten, dem roten Rubin und dem grünen Smaragd das Quartett der begehrtesten Juwelen. Saphir und blau ist zwar eine absolut richtige Assoziation, aber unvollständig, da das Ausgangsmaterial der herrlichen Steine, der Korund, im Grunde farblos ist und erst Spuren anderer Elemente, vor allem Eisen und Chrom, für die seltene Färbung verantwortlich sind, findet sich bei diesem Mineral die ganze Regenbogenpalette. Nach jahrhundertelangem Verwirrspiel der Bezeichnungen hat sich die Fachwelt heute darauf geeinigt, alle nicht rubinroten Korunde Saphir zu nennen. So gibt es blaue, gelbe, grüne, violette, rosa, braune, orange und weiße bzw. farblose Saphire. Die ältesten Saphir-Vorkommen werden aus Sri-Lanka berichtet, wo schon im Altertum nach Edelsteinen gegraben wurde. Weitere wichtige Lagerstätten findet man heute in Sri Lanka und Madagaskar. Top-Saphire sind allerdings in allen Gruben selten. Saphire werden seit dem Altertum hoch geschätzt- eine Zeitlang herrschte sogar die Meinung vor, der Himmel selbst sei ein riesiger Saphir, in dem die Erde ruhe … Und man wünschte sich, als Symbol für Schönheit und Reichtum, einen Saphir in absolut reiner Farbe. Nur, solch makellose Saphire sind so selten wie andere Meisterwerke der Natur. Deshalb werden die meisten Saphire ( wie die Rubine ) seit altersher erhitzt, was die Farbe intensiviert und Reinheit dauerhaft erhöht. Die erhitzten Saphire sind erschwinglicher als die wenigen, von Natur aus perfekten Saphire.
Im Handel tauchen neuerdings Saphire auf, welche, eingebettet in farbgebendes Pulver, bis fast zum Schmelzpunkt erhitzt werden. Dabei entsteht an der Oberfläche eine dünne, blaue Farbschicht. Solche diffusionsbehandelten Saphire sind weit günstiger als natürlich blaue Steine. Über diese Behandlung muss der Käufer umfassend aufgeklärt werden.
Beryll – Gruppe
Die Edelsteine der Beryllgruppe treten von farblos über gelb, rosa, hellblau und grün auf. Auf einem großen, klaren Beryll habe sich der römische Kaiser Nero eine Sehhilfe schleifen lassen, wovon sich der Name „Brille“ ableite. Während Rosaberyll und gelber Beryll weniger bekannt sind, erfreuen sich der grüne Smaragd und der hellblaue Aquamarin sehr großer Beliebtheit.
Smaragd – Edelstein der Könige
Vielfältig und lebendig wie unsere Pflanzenwelt erscheint der Smaragd im faszinierendsten GRÜN.
Sein Grün ist so unvergleichbar, dass man diesen Farbton eigenständig als „Smaragdgrün“ bezeichnet. Schon in der Antike war der Stein der Könige Symbol für Wert und Schönheit. Mit seiner magischen Anziehungskraft symbolisiert er für viele Kulturen die Wiedergeburt und das Leben in seiner ganzen Fülle. Die intensive, grüne Farbe und Transparenz stehen für allerfeinste Qualität. Der Smaragd gilt als Edelster in der Beryllgruppe. Farbgebende Substanz ist Chrom, mitunter Vanadium. Transparenz findet man nur bei den allerfeinsten Qualitäten. Oft ist der Smaragd durch Einschlüsse getrübt (Flüssigkeiten, Gasblasen, Heilungsrisse, andere Kristalle). Diese gelten aber nicht unbedingt als Fehler, wenn sie keinen zu großen Anteil haben, sondern sind ein Nachweis für die Echtheit des Steines. Der Fachmann bezeichnet sie als „Jardin“ (frz. „Garten“). Oft verraten sie dem Gemmologen damit sogar ihre Herkunft. Bedeutende Lagerstätten findet man in Brasilien, Pakistan, Sambia und Simbabwe (Sandawana-Mine). Die unbestritten besten Smaragde kommen jedoch aus Kolumbien. Weil viele Einschlüsse jedoch die Klarheit mindern können, versuchten schon vor Jahrhunderten indische Edelsteinhändler, mit farblosen Ölen oder Paraffin, in die sie die Smaragde eintauchten, diese Risschen für das bloße Auge beinahe unsichtbar werden zu lassen. Weil eine solche Behandlung auch wieder rückgängig gemacht werden kann, ist sie unbedenklich. Der Smaragd ist ohnehin ein Edelstein, der mit großer Sorgfalt getragen werden muss. In neuer Zeit werden bei manchen Smaragden an Stelle der üblichen Öle auch gefärbte Öle oder farblose Kunstharze verwendet, welche im Stein aushärten und kaum mehr entfernt werden können. Alle diese Behandlungen müssen klar als solche deklariert werden.
Aquamarin – Edelstein der Meere
Sein Name bedeutet „Meerwasser“, und damit beschwört er ein Bild von wunderbar reinem, klarem, blauem Wasser herauf. Er ist dem Smaragd sehr nahe verwandt, doch im Unterschied zu ihm tritt er oft in grossen, klaren Exemplaren auf. Wir kennen den Aquamarin von fast farblos hellblau bis intensiv tiefblau. Diese wertvollen Farben werden seit vielen hundert Jahren durch leichtes Erhitzen erreicht, weil natürliche Aquamarine von Natur aus oft eher grünlichblau sind. Eine Farbintensivierung wird dadurch nicht bewirkt. Hellgrüne und gelbliche Steine nennt man Berylle, denn mineralogisch gesehen ist der Aquamarin der blaue Beryll und der Smaragd der intensive grüne Beryll.
Alexandrit – Edelstein der Mystik
Die nach Alexander II. benannte Chrysoberyllvarität wurde erstmals im südlichen Ural in der Nähe des Flüsschens Tokowaya gefunden und ist von da an ein Muss für Edelsteinkenner. Der Farbwechsel von Grün nach Rosa, je nach Beleuchtung, macht ihn so einmalig. Kurzwelliges Licht mit hohem Blauanteil aktiviert die grüne Farbe, langwelliges Licht mit hohem Gelb- oder Rotanteil aktiviert die rosa Komponente._Aufgrund seiner Seltenheit ist der Alexandrit ein relativ teurer Stein. Hauptfundländer sind neben Russland (sehr begrenzt) Brasilien, Sri-Lanka, Orissa (Indien), Ostafrika und Madagascar, sowie ganz neu Andhra (Indien). Die Chrysoberylle sind wunderschöne, leider weniger bekannte, sehr lebhafte und widerstandsfähige Edelsteine. Ihre häufigsten Farben variieren von Hellgelb, Goldgelb bis Goldbraun. Im Spotlicht zeigen gewisse „en cabochon“ geschliffene Chrysoberylle eine wogende helle Lichtlinie; diese seltenen und kostbaren Edelsteine heißen Chrysoberyll- Katzenaugen.
Spinell – Prinz der Edelsteine
Erst vor 150 Jahren wurde der Spinell als eigenständiges Mineral, als Edelstein erkannt. Die seltenen und darum kostbaren Spinelle sind leuchtend rot; daneben gibt es zahlreiche Farbvariationen, vor allem Pastelltöne von Hellrot über Violett bis Blau. Spinelle stammen hauptsächlich aus Myanmar (Burma) und Sri Lanka, wo sie in den gleichen Minen wie Rubine und Saphire gefunden werden. Dies erklärt auch, weshalb viele große und bekannte „Rubine“ in Wirklichkeit Spinelle sind. So ist zum Beispiel auch der „ Rubin des schwarzen Prinzen“ in einer englischen Königskrone ein Spinell. Spinelle in feinen Qualitäten werden selten gefunden, weshalb man sie nicht oft im Handel oder gar in Schmuck gefasst trifft, obwohl sie mit Härte 8 hart und dauerhaft sind. Spinelle werden lediglich geschliffen, ansonsten nicht behandelt.
Zirkon – Stern der Edelsteine
Zirkone sind sehr lebhafte, farbintensive Edelsteine mit hohem Glanz. Ihr Feuer und die hohe Lichtbrechung werden seit dem Altertum geschätzt. Leider trifft man sie heute im Handel selten an. Wohl sind sie mit Härte 7 recht hart , doch sind sie spröde und deshalb für Ringe weniger geeignet. Sie werden meistens in Kambodscha, Myanmar, Thailand und Sri Lanka in den Farben Gelb, Braun, Braunrot, seltener Rosa und Grün gefunden. Wenn man sie auf Temperaturen von 800 °C bis 1000 °C erhitzt, werden sie farblos oder blau grün. Die Diamanten- Imitation mit dem Handelsnamen „Zirkonia“ ist ein künstliches Produkt, welches außer dem Element Zirkonium nichts Gemeinsames mit dem Edelstein Zirkon hat.
Topas
Von einem Fundort, der Insel Zebirget im Roten Meer, ehemals Topazos genannt, leitet sich wahrscheinlich der Name ab. Die kostbaren und seltenen Topase verwechselte man früher oft mit dem preisgünstigeren Zitrin, denn die begehrteste Farbe ist Cognacbraun bis Lachsorange. Rosafarbene Topase sind selten anzutreffen, und nur hin und wieder trifft man auf ganz zart hellblaue Steine. In sehr grossen Mengen jedoch findet man farblos und daher wenig attraktive Topase. Vor Jahren entdeckte man, dass dieser farblose Topas durch Bestrahlen braun und durch nachträgliches Erhitzen permanent blau gefärbt werden kann, in Tönen von Hell- bis Dunkelblau. Diese künstliche Färbung macht ihn zwar attraktiver, jedoch keineswegs wertvoller, und dennoch fand er eine sehr große Verbreitung, da er sehr preiswert ist. Unverständlich ist hingegen, dass nur in seltenen Fällen diese Behandlung dem Käufer mitgeteilt wird. Der seriöse Juwelier hingegen klärt den Kunden über solche künstlichen Farbveränderungen unmissverständlich auf.
Amethyst und Zitrin
Die bekanntesten und auch die wertvollsten Edelsteine der großen Quarzgruppe sind der purpurfarbene Amethyst und der gelbe bis rotbraune Zitrin. Schon in den alten Hochkulturen dieser Welt wurden sie in sakralen und profanen Preziosen gefasst. Da Quarze in größeren Quantitäten gefunden werden, sind sie auch im Preis moderat Schon im Erdinneren wurden bei hohen Temperaturen aus Amethysten Zitrine.Diese natürliche Methode wurde dann seit Jahrhunderten nachvollzogen. Je nach Farbintensität des ursprünglichen Amethystes resultiert ein heller oder dunkler Zitrin.
Turmalin
Turmaline bereichern die Edelsteinpalette in allen Regenbogenfarben. Rote, gelbe, orange, grüne, blaue und violette Turmaline begeistern die Menschen seit hunderten von Jahren. Grün und Rosa dominieren. Einfarbige Turmaline sind recht selten, meist gibt es am gleichen Kristall unterschiedliche Töne oder auch verschiedene Farben. Der Volksmund nennt Turmaline mit rotem Kern und grüner Schale „Wassermelone“. Einer der wertvollsten Edelsteine ist die karibikblaue Turmalinvarität „Paraiba“. Dieses fantastische Blau findet man nur im gleichnamigen Gebiet in Brasilien. Neben den ergiebigsten Lagerstätten in Brasilien, Madagaskar, Afrika und Ceylon, findet man in Afghanistan seltene, mintfarbene Turmaline. Auch in der Schweiz (Tessin) und Österreich (Habachtal) werden Turmaline geborgen, diese sind jedoch als Mineralien interessant und zum Schleifen ungeeignet.
Sehr dunkle Turmaline aller Farben werden meistens erhitzt, um sie aufzuhellen und die Lebendigkeit zu steigern. Wegen des starken Pleochronismus müssen dunkle Steine so geschliffen werden, dass die Tafel parallel zur Hauptachse liegt. Neuerdings werden rosa Turmaline auch durch Bestrahlung in ihrer Farbe verbessert, eine Behandlung, welche nicht nachgewiesen werden kann. Gelegentlich werden neuerdings rissige Turmaline mit Kunstharzen und Härtern behandelt. Hier ist Vorsicht geboten, denn solcherart behandelte Steine sind weniger widerstandsfähig und müssen deutlich preisgünstiger sein. Auf alle Fälle muss Sie Ihr Juwelier darüber aufklären.
Tansanit
Erstmals entdeckt Anfang der sechziger Jahre durch Zufall von einem Schneider namens de Souza, hat der Tansanit durch die Werbung von Tiffany’s einen großen Bekanntheitsgrad erlangt.
Interessant vielleicht die Herkunft des Namens. Gemmologisch gehört der Tansanit zu den Zoisiten. Englisch ausgesprochen klingt der Name allerdings wie suicide = Selbstmord und Tiffany’s fand zurecht, dass dies kein guter Name für einen solch wunderschönen Edelstein ist. Und so benannte man den Tansanit nach seinem, übrigens weltweit einzigen Fundland, nämlich Tansania.Vortrefflich ergänzt er mit seinem Blau, Purpur und Violett den Farbenreichtum der Edelsteine.
Der Tansanit ist wohl einer der schönsten Schätze unserer Erde. Von Natur aus sind viele Tansanite braungrün. Erst beim nachträglichen Erhitzen entsteht das arttypische Blauviolett, das wir an diesem wertvollen Edelstein so schätzen.
Granat – Der rote „Karfunkelstein“
Wer kennt nicht die kleinen dunkelroten, in Rosettenform gefassten Granate! Granat jedoch ist der Familienname einer großen Zahl edler Minerale. Einige davon sind begehrte, aber sehr unterschiedlich aussehende Edelsteine. Wohl die bekanntesten Granate sind rot, von Braunrot bis Violett. Sie heißen: der aus Böhmen bekannte Pyrop und Almandin sowie Rhodolith. Man findet auch orange, ja sogar intensiv grüne, durchsichtige Granate, die Tsavo lithe aus Ostafrika, welche sich großer Beliebtheit erfreuen. Durchsichtige, intensiv farbene und größere Granat sind seltene und auch kostbare Edelsteine. Zur Granatgruppe gehören ebenso einige beliebte Schmucksteine wie zum Beispiel der Grossularit. Wegen seiner rundlichen Kristallform wurde er granum (lat. „Korn“) genannt. Granate werden von der Natur perfekt hervorgebracht, so dass sie keinerlei Nachbehandlung bedürfen. Der Edelsteinschleifer allein entlockt ihnen mit raffinierten Schliffanlagen ihre innere Schönheit und bringt sie damit zum Funkeln.
Peridot
Schon die alten Ägypter begehrten das einmalige Grün des Peridots, welcher früher seines oft öligen Aussehens wegen auch Olivin genannt wurde. Beim Peridot ist keinerlei Behandlung erforderlich. Da er jedoch etwas weniger hart ist als viele seiner Edelsteinbrüder, muss er am Finger mit Vorsicht getragen werden. Aus neuen Vorkommen in Afghanistan und China gelangen heute völlig transparente Peridote auf den Markt, denen raffinierte Schliffe das Leben einhauchen.
Opal
Ein ganz besonderer Edelstein ist der Opal. Wird er bewegt, versprüht er seine Farbreflexe in Blau, Rot und Gelb. Er war der Lieblingsstein von Königen und Kaisern, und er erfreut sich auch heute allergrößter Beliebtheit. Da jeder Opal einen kleinen Anteil an Wasser besitzt, kann er unter extremen Bedingungen austrocknen und in sehr seltenen Fällen sogar rissig werden. Ganz wenig Feuchtigkeit genügt ihm zu seiner Pflege. Opale sind Individualisten, nie gibt es zwei gleiche, und ihre Varietäten sind vielfältig. Opale gibt es von Weiß über Grau bis Schwarz. Gewisse poröse Opale werden künstlich geschwärzt, um damit den kostbaren Opal, den Schwarzopal, nachzuahmen. Diese Behandlung muss Ihnen unbedingt mitgeteilt werden, denn künstlich geschwärzte Opale sind nicht wertvoll. Oft werden Dünne Scheiben aus Opal mit einer dunklen Unterlage und oft noch mit einem durchsichtigen Oberteil versehen. Diese zusammengesetzten Produkte müssen als Opal- Doublette oder Opal- Triplette bezeichnet werder. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch jene Opale, welche auf oder in ihrem Muttergestein belassen und mit ihm zusammen geschliffen werden. Man nennt sie Matrix- Opal oder auch, gleich wie in ihrem Herkunftsland Australien, Boulder- Opal. Weisen sie ein intensives Farbspiel auf, besonders mit roten Reflexen, sind sie sehr wertvoll.
Lapislazuli
Die alten Ägypter wie die Kaiser Chinas aller Dynastien kannten und begehrten den tiefblauen Lapislazuli, aus Afghanistan, der oft mit goldglänzenden Pyritpunkten durchsetzt ist. Nicht alle geförderten Lapislazuli sind von Natur aus intensiv blau. Dann wird mit Farbe nachgeholfen, doch sind solche klar zu deklarieren, denn sie sind viel preiswerter als die Naturfarbigen.